Leben in Santiago ist...
• jeden Mittwoch in einen Folklore Kurs mit Tourismusstudenten zu gehen.
Dort lernen wir die traditionellen Tänze aus der Provinz.
• sonntags auf Froilan zu tanzen und zu essen.
Meistens spielt eine Liveband Chacarera und in der Mitte tanzt, wer Lust hat.
Das ist einer unserer Lieblingsorte in Santiago.
• mit viel Tanz verbunden!
Auf Familienfesten, in der Schule oder bei Freunden. Getanzt wird immer!
• von einem langen Arbeitstag abends heimzukommen und völlig platt zu sein.
• eingeladen zu werden mit den Worten: Fühl dich hier wie zu Hause.
Was auch immer du brauchst, bediene dich!
• einen Asado im Kreise von Freunden und deren Familien zu essen.
Natürlich sagen wir nie nein, wenn wir zum Asado eingeladen werden, das kann die Waage bestätigen! ;)
• den Unterschied zwischen arm und reich zu sehen.
Abends fahre ich von der Schule aus einem ärmlichen Viertel zurück ins moderne Zentrum. Auf meinem Schulweg morgens laufe ich an einer Holzhütte vorbei und gleich daneben steht ein großes Haus mit Alarmanlage. Auf Eselskarren wird der Müll eingesammelt - vor spiegelnden Glasfassaden der Einkaufsläden
• sich machtlos gegenüber den Zuständen und Zusammenhängen von Armut zu fühlen. Wenn wir Kinder sehen, die den Müll einsammeln, dann müssen wir schon schlucken.
• mit Vorurteilen gegenüber Deutschen konfrontiert zu werden: "Bist du ein Nazi?
Kennst du viele Nazis persönlich? Magst du Hitler?".
Es ist schwer auf solche Fragen sachlich zu antworten ohne sich persönlich
angegriffen zu fühlen.
• seine hausfraulichen Fähigkeiten zu trainieren: Putzen, Kochen, Kleidung waschen, spülen,... ja, so ein Haushalt schmeißt sich eben nicht von alleine!
• die Santiagener weiterhin davon zu überzeugen, dass Deutschland im WM-Finale niemanden bestochen hat.
• jeden Dienstag Abend Ibette Deutschunterricht zu geben und mit einem leckere
Essen belohnt zu werden.
• im Sitzen zu schwitzen, beim Duschen zu schwitzen, ja eigentlich immer zu
schwitzen.
• 2 Wochen lang Wäsche nicht zu waschen, da die Waschmaschine streikt.
Mittwoch, 10. Dezember 2014
„Leise rieselt der
Schnee,
still und starr ruht der See
weihnachtlich glänzet der Wald:
Freue dich, Christkind kommt bald!“
still und starr ruht der See
weihnachtlich glänzet der Wald:
Freue dich, Christkind kommt bald!“
Auch
bei uns laufen die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren, es ist so
langsam richtig kalt und wir holen unsere Heizstrahler raus.
Schön
wärs… In Wirklichkeit kommt so langsam die Hitze und wir
verbringen Tag und Nacht mit Schwitzen oder unter einer Klimaanlage.
Jetzt
sind wir schon 4 Monate hier und haben uns so langsam an das Leben in
Santiago angepasst. Die Siesta wurde zu einem wichtigen Bestandteil
unseres Alltags (solange die Arbeit es zulässt) und das Spanisch
läuft auch immer besser. Natürlich kommt es noch immer ab und zu zu
lustigen Vorfällen aufgrund unserer Sprachkenntnisse, aber so können
wir immerhin für ein paar Lacher sorgen.
Letzte
Woche haben offiziell die Sommerferien für die Schüler angefangen.
Die erste Zeit in den Schulen konnten wir alle gut meistern und wir
fühlen uns sehr wohl. Durch mehr Kontakt mit Schülern und Lehrern
können wir uns in unseren Schulen besser einbringen und haben unsere
Plätze gefunden. Bis wir im Februar wieder in den Schulalltag
zurückkehren, haben wir einiges vor. Sowohl unserer Zwischenseminar
und die damit verbundene Reise stehen an, als auch andere soziale
Projekte in Santiago. So helfen wir zum Beispiel in comedores,
also Suppenküchen, bei Konfirmationsgruppen oder bei administrativen
Arbeiten in der SAED mit. Auch schon während der Schulzeit waren wir
bei CEJUCC mit am Start, in Deutschland ist dieses Projekt unter dem
Namen „Silipica“ bekannt. Das letzte Treffen stand unter dem
Motto „Weihnachten“ und so haben wir mit den Schülern Plätzchen
gebacken, Weihnachtskarten gebastelt und Adventskränze gemacht.
Auch
daheim versuchen wir in weihnachtliche Stimmung zu kommen. So haben
wir bereits einen eintägigen Plätzchen-Marathon hinter uns, von
dessen Ergebnis auch unsere Lehrer etwas abbekamen, und auch der
improvisierte Adventskranz steht. Trotz allem fühlt es sich hier
nicht so ganz an wie in der Weihnachtszeit in Deutschland. Aber wie
soll es sich auch nach Weihnachten anfühlen, wenn man bei 40 Grad
mit roten Kopf durch die Straßen läuft, immer auf der Suche nach
etwas Schatten?
Trotz
allem sind wir hier sehr glücklich und auch das WG-Leben läuft
super, da wir uns einfach alle gut verstehen. Wir sind froh diese
Erfahrungen hier miteinander machen zu dürfen und freuen uns darauf
Weihnachten mal anders erleben zu können.
Besitos
y feliz navidad!!!
Las
chicas de la casa loca
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